Keine Frage, eine hohe Dividende ist oft ein wichtiges Qualitätsmerkmal für eine Aktie. Wer aber allein auf die Dividendenrendite schielt, kann böse Überraschungen erleben. Auf jeden Fall sollten Anleger einige Eigenschaften von Dividendenzahlungen beachten.
Denn als alleiniges Anlagekriterium reicht die Dividendenrendite selten aus. Bei Anleihen, die ein Anleger bis zur Fälligkeit hält, lässt sich die Rendite bis auf die letzte Stelle im Voraus bestimmen und – die Zahlungsfähigkeit des Schuldners freilich vorausgesetzt – sicher einplanen. Nicht so bei Dividendenpapieren: Der geschäftliche Erfolg des Unternehmens aber auch die Dividendenpolitik kann zu grossen Schwankungen bei der Dividenden-Ausschüttung über die Jahre führen. Noch mehr bekommen Aktionäre natürlich die Kursschwankungen zu spüren.
Dividendenrendite schwankt täglich
Die „Dividendenrendite“ ist also kein Zahlungsversprechen, sondern ein börsentäglich schwankender Wert, der sich aus dem Verhältnis der Dividende zum aktuellen Aktienkurs ergibt. Eine Dividendenrendite von fünf Prozent ist ein schwacher Trost, wenn die Aktie nach dem Kauf um zehn Prozent einbricht.
Ist die Dividendenrendite nachhaltig attraktiv, wirkt sich dies allerdings durchaus stabilisierend auf den Aktienkurs aus. Und damit auf das ganze Depot.
Hohe Dividendenrendite – Manchmal sogar ein Warnzeichen
Doch Anleger, die allein auf diese Kennzahl achten, können ganz schön in die Falle tappen. Vor allem sollten sie folgendes wissen: Die Dividendenrendite, die online oder in Print-Medien veröffentlicht wird, kann sich auf die zuletzt gezahlten Dividende oder auch auf die erwartete Dividende beziehen. Das macht die Sache für uns Anleger intransparent.
So kann beispielsweise ein Unternehmen in einem starken geschäftlichen Abschwung eine verlockende Dividendenrendite aufweisen – nur deshalb, weil die geschäftlichen Probleme zu einem Kurseinbruch geführt haben. Die Dividendenrendite ist dann nur noch eine Größe, die mit der Qualität des Unternehmens nichts mehr zu tun hat.
Eine hohe Dividendenrendite kann also auch geradezu ein Warnzeichen sein. Für interessierte Anleger ist es also Pflicht, das aktuelle Nachrichtenumfeld des Unternehmens zusätzlich zu den Dividendenankündigungen zu beachten und zu prüfen, wie kontinuierlich die Gesellschaft bisher ihre Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet hat. Wir nennen das die Dividenden-Qualität.
Ausschüttungsquote beachten
Neben der Höhe der Dividendenrendite ist es unabdingbar die Ausschüttungsquote zu beachten. Wie viel vom Gewinn schüttet ein Unternehmen als Dividende aus? Zahlt ein Unternehmen mehr Dividende, als es Gewinn erwirtschaftet hat? Wir sehen eine Ausschüttungsquote (Verhältnis Dividende zu Ertrag) zws. 25% – 75% im vernünftigen Rahmen. Das ist ein Kriterium für eine nachhaltige Dividendenqualität. Clevere Anleger verlassen sich nicht nur auf die Höhe der Dividendenrendite sondern prüfen, ob das Unternehmen an die Substanz gegangen ist, um die Dividende zu zahlen. Bei Ausschüttungsquoten über 100% ist dies der Fall.
Dividendenabschlag beachten
Da die Aktie mit dem Tag der Dividendenzahlung auch den entsprechenden Kupon verliert, wird sie an der Börse von diesem Zeitpunkt an entsprechend niedriger bewertet. Der Kursabschlag ist also kein offizieller Akt, sondern ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage.
Das ist auch der Grund für das Phänomen, dass ein Dividendenabschlag bei gesunden Unternehmen am Markt in der Regel bald aufgeholt wird, manchmal sogar in wenigen Tagen – was auch psychologische Gründe hat. Auf lange Sicht fällt der Dividendenabschlag also bei diesen Unternehmen oft weniger ins Gewicht. Wir Anleger sollten ihn gleichwohl bei ihren Entscheidungen berücksichtigen.
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